Einen Espresso zubereiten klingt einfach. Ein kleiner Shot, etwas Druck, heißes Wasser. Doch wer schon einmal am Siebträger stand, weiß: Ein guter Espresso ist ein Zusammenspiel aus Mahlgrad, Temperatur, Timing und Gefühl.
In diesem Guide zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du einen perfekten Espresso zubereiten kannst – ob zuhause oder im Café. Wir halten es einfach, klar und praxisnah. Und wir erklären alles so, dass du sofort loslegen kannst.
Als Beispiel nutzen wir gelegentlich unseren Hausblend FIRST WAVE in Venice. Unser Café findest du hier: MANANA.
Was bedeutet „Espresso richtig zubereiten“ überhaupt?
Espresso ist mehr als ein kleines Konzentrat, für uns fast schon ein Zaubertrank. Es ist Technik, Präzision und Handwerk.
Wenn du Espresso richtig zubereiten willst, brauchst du drei Dinge:
- guten Kaffee
- die richtige Einstellung deiner Mühle
- ein reproduzierbares Brührezept
Der Espresso ist nur 20–30 Sekunden im Entstehen, aber jeder Parameter davor entscheidet, wie er schmeckt. Süß, nussig, balanciert? Oder bitter und dünn, vielleicht auch sauer?
Dieser Guide hilft dir, stabile Ergebnisse zu bekommen.
Equipment – Was du brauchst, um Espresso richtig zuzubereiten
Espresso zubereiten ist keine Raketenwissenschaft, aber ein bisschen Präzision darf schon sein. Wer zu Hause das Beste aus seinen Bohnen holen will, braucht nicht das teuerste Equipment, sondern das richtige Know-how – und ein paar solide Tools. Hier kommen unsere Essentials für deinen Home-Barista-Start:
Siebträger-Maschine
Die Siebträgermaschine ist das Herzstück deiner Espresso-Station. Achte darauf, dass sie eine stabile Brühtemperatur und einen konstanten Druck von rund 9 bar liefert. Warum? Weil Temperaturschwankungen und ungleichmäßiger Druck den Geschmack deines Espressos deutlich beeinflussen. Einfache Modelle mit solider Technik reichen oft völlig aus – Hauptsache, sie sind zuverlässig.
Wichtig: stabile Temperatur und konstanter Druck
Espressomühle
Kein frisch gemahlener Kaffee? Kein Espresso. Punkt. Die richtige Espressomühle ist fast noch wichtiger als die Maschine selbst. Sie sorgt für gleichmäßiges Mahlgut – und damit für ein gleichmäßiges Ergebnis in der Tasse. Der Mahlgrad entscheidet darüber, wie schnell oder langsam das Wasser durchläuft – und damit, ob dein Shot zu sauer, zu bitter oder einfach perfekt wird.
Frisch gemahlener Kaffee ist entscheidend.
Der Mahlgrad bestimmt das Fließverhalten.
Tamper
Der Tamper komprimiert das Kaffeemehl im Siebträger – und zwar gleichmäßig und mit konstantem Druck. Warum das wichtig ist? Weil Wasser immer den Weg des geringsten Widerstands geht. Wenn du schief tampst, extrahierst du ungleichmäßig – und das schmeckt man. Investiere in einen ergonomischen Tamper, der gut in der Hand liegt.
Gleichmäßiger Druck → gleichmäßige Extraktion.
Waage
Klingt nerdy, ist aber ein Gamechanger: Eine präzise Feinwaage ist das vielleicht wichtigste Barista-Werkzeug überhaupt. Nur mit ihr kannst du exakte Mengen abwiegen – sowohl für das Kaffeemehl als auch für den fertigen Shot. So bekommst du reproduzierbare Ergebnisse und kannst dein Rezept Schritt für Schritt optimieren.
Extrem wichtig. Unserer Meinung nach eine der essenziellsten Barista-Werkzeuge. Ohne Waage kein reproduzierbares Rezept.
Optional: App / Tracking
Wir im MANANA nutzen Beanconqueror, um unsere Bezüge zu analysieren.
Espresso zubereiten – Schritt für Schritt (How-To)
Hier kommt der praktische Teil – so bereitest du einen perfekten Espresso zu, ganz egal welche Bohnen du verwendest.
Schritt 1: Die richtige Menge Kaffee (Dose)
Die meisten Siebträger nutzen 16–20 g Kaffee im Doppelsieb. Wir arbeiten im MANANA mit 18,5 g.
Tipp:
Wenn deine Extraktion zu schnell ist → feiner mahlen
Wenn sie zu langsam ist → gröber mahlen
Schritt 2: Mahlgrad einstellen („Dial In“)
Der wichtigste Teil beim Espresso zubereiten ist das Dial-In.
Kleine Änderungen am Mahlgrad haben große Auswirkungen.
Grundregel:
- feiner = stärkerer Widerstand = längere Extraktion
- gröber = geringerer Widerstand = kürzere Extraktion
Für helle Röstungen brauchst du oft feinere Einstellungen.
Für dunkle Röstungen reicht manchmal ein etwas gröberer Mahlgrad.
Schritt 3: Verteilen & Tampen
- Kaffee gleichmäßig verteilen
- Mit 15–20 kg Druck tampen, immer fest!
- Oberfläche sollte glatt und eben sein
Hier passieren viele Fehler. Ein schiefer Tamp → Channeling → unbalancierter Espresso.
Schritt 4: Wasser starten & Shot ziehen
Standardregel: Ein gutes Ausgangsverhältnis ist 1:2,5.
Beispiel: 18 g Kaffee → x 2,5 → 45 g Espresso in 25–30 Sekunden.
Unser FIRST WAVE in Venice hat einen etwas längeren Sweet Spot:
- 18,5 g Kaffeebohnen
- 43 g Espressogewicht
- 25 Sekunden inkl. Preinfusion
- Weiches Mundgefühl, viel Süße, Mandeln, Kakao, Marzipan
???? „Der Espresso, der immer geht“ – so beschreiben viele unsere Gäste diesen Shot. Ein wahrer People Pleaser!
Schritt 5: Ergebnis bewerten
Achte auf:
- Flussverhalten
- Crema
- Geschmack
- Nachgeschmack
Jeden Shot probieren. Nur so lernst du, was deine Bohne braucht. Wenn dein Espresso dir schmeckt, dann mach ihn genau so, wie du ihn gemacht hast und lass dich nicht von all diesen Zahlen und Variablen verwirren. Oft vergisst man bei den ganzen Möglichkeiten, dass es um ein Getränk geht, dass Dir schmecken sollte.
Beispiel: Unser FIRST WAVE in Venice (optional, aber hilfreich)
Unser Signature Espresso:
- 70 % Arabica / 30 % Robusta
- nussig, schokoladig
- Mandel, Marzipan, Karamell
- dichter Körper & stabile Crema
- ideal für klassische Espresso-Liebhaber:innen
Hier unser Setup im Café:
- FAEMA E71E
- Ceado E37S
- IMS-Sieb
- Puqpress MINI
- ACAIA Lunar
- Beanconqueror Tracking
Wenn du ihn testen willst: ???? FIRST WAVE Venice im MANANA Shop
Häufige Fehler beim Espresso zubereiten
1. Zu grober Mahlgrad
Shot läuft zu schnell, wird wässrig, sauer.
2. Zu feiner Mahlgrad
Shot läuft langsam oder blockiert, wird bitter.
3. Ungleichmäßiges Tampen
Führt zu Channeling, ungleichmäßgie Extraktion.
4. Kein Wiegen
Du kannst keinen Kaffee konstant zubereiten, wenn du ihn nicht wiegst.
5. Falsche Temperatur (gute Ausgangstemperatur 92 °C)
Zu heiß → bitter
Zu kalt → sauer
FAQ – Espresso richtig zubereiten
Wie viel Gramm braucht man für einen Espresso?
Standard sind 16–20 g im Doppelsieb.
Wie lange sollte ein Espresso laufen?
25–30 Sekunden sind ein guter Startpunkt.
Welches Verhältnis ist ideal?
Meist 1:2. Für unseren FIRST WAVE Venice 1 : 2,5.
Welche Bohne eignet sich für Espresso?
Mit leicht dunkleren und kräftigen Röstungen kommt man leichter zu einem guten Ergebnis. Viele mögen Mischungen wie Arabica/Robusta wegen der Crema.
Wie stelle ich den Mahlgrad ein?
Wir nehmen immer Mahlgrad 4, das funtioniert. Leider ist es nicht so einfach: Teste. Probier. Taste dich heran. Dial-In ist ein Prozess.
Espresso zubereiten ist Handwerk
Einen Espresso richtig zuzubereiten braucht Übung. Aber es lohnt sich. Wenn du Mahlgrad, Menge, Zeit und Verhältnis kontrollierst, wirst du schnell merken, wie sich der Geschmack verbessert.
Nutze eine Waage, beobachte den Shot, probiere jede Tasse. Dann findest du den Sweet Spot – bei jeder Bohne.
Wenn du eine Bohne willst, die dir das Dial-In leichter macht, probiere unseren FIRST WAVE in Venice.
Und wenn du in der Nähe bist: Komm ins MANANA café – wir zeigen dir gerne live, wie wir Espresso zubereiten.


